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das 8. Gebot – du sollst nicht lügen

du sollst kein falsches Zeugnis geben

Der Sinn ist: Wer das göttliche Wort vernimmt, folgt aber demselben nicht, sondern folgt nur dem, was seine äußeren Augen besticht und dadurch seinen sinnlichen Willen reizt, der gibt mit jedem Tritt, den er macht, mit jedem Wort, das er spricht, mit jeder Bewegung der Hand, die er macht, dem Herrn ein falsches Zeugnis, weil er nicht nach dem Worte und nach der Wahrheit handelt.

Ein Geist in seinem reinen Zustand kann unmöglich anders sprechen als er denkt, da der Gedanke schon sein Wort ist und ist daher nicht im Stande eine Unwahrheit über seine Lippen zu bringen. Der Lüge ist nur ein unreiner Geist fähig, wenn er sich mit einer Materie umhüllt. Daher umhüllen sich die argen Geister mit groben Truggestalten um, wie der Satan im Paradiese, lügen zu können.

Redet der Mensch von der göttlichen Wahrheit anders als er sie in sich gewahrt, gibt er ein falsches Zeugnis. Auch wenn der Mensch die reinste göttliche Wahrheit, das reine Wort des Evangeliums redet, so lügt er dennoch und gibt dem Herrn ein falsches Zeugnis, weil er nicht nach dem Worte und nach der Wahrheit in seinem Inneren handelt.

Die Wahrheit ist inwendig und das Motiv zur Handlung nach dem Worte Gottes und gibt sich allezeit eher kund als eine darauf folgende leere Gedankenflut (auf den ersten Gedanken achten).

Der Mensch nimmt über 2 Sinne auf: das äußere Bild über das Auge und das innere wesenhaft Wahre, das Wort Gottes über das Ohr, das gewissermaßen auch ein Auge ist. In diesem Doppelschauen liegt das Geheimnis des freien Willens zugrunde.

Man muß sich immer nach der von Gott vernommenen inneren Wahrheit richten und nimmt nur die äußeren Formen zum tätigen Gebrauch auf, die man mit dem inneren Licht als völlig in der Entsprechung übereinstimmend und sonach göttlich wahr gefunden hat.

Ein jeder soll sich nach der inneren Wahrheit richten und danach tätig sein. Er wird so stets mehr und mehr seine Gedanken mit diesem inneren Lichte werktätig verbinden und dadurch in sich zur Einheit und somit zur göttlichen Ähnlichkeit gelangen, in welcher es  ihm dann für ewig unmöglich wird, einen Lügner zu machen.

Daß jeder, der anders spricht, als er denkt, und anders handelt, als er spricht und denkt, ein Lügner ist, versteht sich von selbst.