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das 6. Gebot – kein Ehebruch

du sollst nicht Unkeuschheit treiben, nicht ehebrechen

Der Geist ist das eigentliche Lebensprinzip der Seele und die Liebe der Urgrund von allem, die Grundbedingung aller Dinge und zugleich der Schlüssel zu allen Geheimnissen.

Der Mensch ist zu einer zweifachen Liebe fähig, nämlich der göttlichen Liebe und der Selbstliebe, die aller göttlichen Liebe entgegen ist.

Keuschheit ist derjenige Gemütszustand des Menschen, in welchem er aller Selbstsucht ledig ist, oder in dem er rein ist von allen Makeln der Eigenliebe. Unkeuschheit ist derjenige Gemütszustand, in welchem der Mensch nur sich selbst berücksichtigt, für sich selbst handelt und seines Nebenmenschen, besonders in Berücksichtigung des Weibes, gänzlich vergißt.

Die Selbstsucht aber ist nirgends schmählicher als wie gerade bei dem Akte, wo es sich um die Fortzeugung eines Menschen handelt. Wie der Same so die Frucht. Ist göttliche Liebe, also die Keuschheit der Same, so wird auch eine göttliche Frucht zum Vorschein kommen; ist aber Eigenliebe, Selbst- und Genußsucht, also der unkeusche Zustand des Gemütes der Same, welch eine Frucht wird da hervorgehen?

Unzucht würde man besser als Genußsucht bezeichnen, denn die Raffinesse bei der Befriedigung des Geschlechtstriebes hat als Grundmotiv nichts anderes als die entsetzlich leidige Genußsucht. Die Genußsucht aber, wissen wir, ist ein unverkennbares Kind der Eigenliebe, welche mit der Herrschliebe ganz identisch einhergeht.

Genußsüchtige Verfeinerungen sind nichts als Abgöttereien, denn sie sind Opfer des menschlichen Geistes an die äußere tote Naturmäßigkeit.

Warum wurde Babel eine „Hure“ genannt? Weil dort jede erdenkliche Raffinerie zu Hause war. Also heißt auch „die Hurerei treiben“ im eigentlichen Sinne: der Unkeuschheit dienen nach aller Lebenskraft. Ein Ehemann, der sich des alleinigen Genusses wegen ein üppiges und geiles Weib genommen hat, ist nichts als ein barster Hurer und das Weib eine barste Hure.

Achte die zeugende Kraft in dir wie die aufnehmende im Weibe; denn siehe, Gott, dein Herr, hat dieses allmächtige Fünklein aus Seiner höchsten und tiefsten Liebe in dich gelegt. Mißbrauche daher nie diese heilige Kraft Gottes in dir und zerstreue sie nicht vergeblich; so wirst du ein allzeitiger Mehrer deines eigenen Lebens und des Lebens deiner gezeugten Kinder sein.