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das 10. Gebot – du sollst nicht begehren

du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib

Das Gebot besagt: Ein jeder Mensch soll nicht eigenliebig die Liebe seines Nächsten fordernd zu seinem Besten verlangen; denn Eigenliebe ist an und für sich nichts anderes, als sich die Liebe des andern zuziehen zum eigenen Genusse, aber ihm selbst keinen andern Funken Liebe mehr wiederzuspenden.

Du sollst nicht zu deinem Vorteil die Liebe deines Nächsten verlangen.

Die Liebe ist jedes Menschen eigenes Leben, deshalb soll der Nebenmensch kein Verlangen nach dieser Liebe haben. Ein jeder, der nach dieser Liebe ein habsüchtiges, neidisches oder geiziges Verlangen hat, erscheint gewisserart als ein Mordlustiger neben seinem Nächsten, indem er sich dessen Liebe oder Leben zu seinem Vorteil bemächtigen möchte.

Unter dem „Weib“ wird eines jeden Menschen Liebe verstanden.

Unter dem „Du“ wird jedermann verstanden.

Unter dem „Nächsten“ wird im geistigen Sinn jeder Mensch ohne Unterschied des Geschlechtes verstanden.

Der Nächste ist jeder Mensch, mit dem du irgend in Berührung kommst oder der irgend, wo es sein kann, möglich und notwendig ist, deiner Hilfe bedarf.

Dem Verlangen vorenthalten ist alles, was die Liebe des Bruders umfaßt, also auch sein Weib und seine Töchter.

Siehe das Weib nicht mit begierlichen Augen an, und das Weib deines Nachbars und deines Bruders betrachte in der Begierde deines Herzens als wäre es nicht da, so wird dadurch deinem Geiste ein freies Gedeihen werden. Und wirst du in der Kraft deines Geistes dich befinden, dann wird es dir ein Leichtes sein, die Kraft des Geistes in deinem Weibe dir wahrhaft zu vermählen, welches wird sein eine wahre Ehe vor Gott. Verbindest du dich aber mit deinem Weibe nur nach deiner Begierde, die noch unreif ist, so wirst du durch solchen Verband deinen Geist mit dem Geiste deines Weibes nur zusammenknebeln, wodurch dann aus zwei Geistern ein unbehilflicher Sklave wird, und wird da nicht können ein Geist dem andern die heilige Lebensfreiheit je verschaffen, sondern noch die ursprüngliche in der stets mächtigeren Umstrickung verlieren.